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Mit ihrem soliden Backsteingewölbe stammt die Rundteich-Brücke noch aus der Zeit der Oldenburger Großherzöge. Der Schlussstein des Gewölbes verrät die Jahreszahl: 1888. Mit dem Bau dieser Brücke entstand für Großherzog Nikolaus Friedrich Peter eine zusätzliche Route für seine geliebten Kutschfahrten durch den Park.
Ihren Namen verdankt die Brücke natürlich dem angrenzenden Teich und dessen Form.
Mit seinen Ausmaßen von etwa einem Hektar ist der Rundteich der zweitgrößte Teich des gesamten Parkgeländes, nur der Ellernteich ist größer. Das teils von alten Eichen umgebene Gewässer ist ein kleines Paradies für Vögel, und nicht selten brüten Eisvögel in seiner Uferböschung.
Den Ablauf des Rundteiches bildet ein breiter Graben, der durch den Schlossgarten hindurch bis in die Teiche vor dem Schloss mündet. Über den Graben führten damals elegante, leichte Eisenbrücken. Wenn Sie neugierig sind, wie die Geländer dieser Brücken einmal ausgesehen haben, besuchen Sie doch den Palaisgarten jenseits der Oldenburger Straße. Dort finden sich nämlich entsprechende Nachbildungen.
Vom Rundteich aus bachaufwärts befindet sich der Krebsteich. Er stammt noch aus dem 17. Jahrhundert und ist vom berühmten Grafen Anton Günther angelegt worden. Flusskrebse galten damals als ausgemachte Leckerbissen, die an der gräflichen Tafel natürlich nicht fehlen durften.
Zu Recht gilt dieser einstmals „hochherrschaftliche“ Genuss heute nicht mehr als zeitgemäß, denn die einheimische Krebsart, die hier noch zu Zeiten des Grafen geangelt wurde, ist inzwischen vom Aussterben bedroht und kommt leider nur noch in vereinzelten Heidegewässern vor.
Immerhin diente der Krebsteich noch bis vor wenigen Jahren der Wasserversorgung der Schlossgärtnerei, aber diese ist inzwischen aufgegeben, und so herrscht hier heute eine geruhsame Stille. Unter den hohen Bäumen rührt kein Wind den Wasserspiegel, sodass sich ihre mächtigen Kronen zu jeder Jahreszeit auf der Oberfläche spiegeln.